Moody's

Banken auf Reform der Referenzzinsätze vorbereitet

Frankfurt/Main | 06.10.2021 | Reuters

Banken und andere Finanzgesellschaften sind nach einer Umfrage der US-Ratingagentur Moody’s zunehmend auf die Ablösung bisheriger Referenzzinssätze am Geldmarkt vorbereitet. Die sogenannte IBOR-Reform gilt in der Finanzindustrie als eine der größten Veränderungen am Kapitalmarkt seit Einführung des Euro. Von den befragten Instituten gaben 89 Prozent an, dass sie mit ihren Übergangsplänen auf Kurs lägen, wie die Ratingagentur am Mittwoch mitteilte. 2020 waren es 77 Prozent gewesen. Vor zwei Jahren hatten dies lediglich etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) erklärt. An der Umfrage nahmen diesmal 54 Geldhäuser und Finanzgesellschaften teil.
In den verbleibenden Monaten des Jahres planten Finanzhäuser verstärkt ihre Kunden zu kontaktieren, erklärte der für den Bericht verantwortliche Moody’s-Spezialist Olivier Panis. Im Blickpunkt stünden Altkontrakte, die an solche Referenzzinssätze geknüpft sind, die zum Jahresende auslaufen. Zu den Risiken zählte Moody’s insbesondere den Umgang mit solchen Verträgen. Dazu komme vor allem in den USA eine Marktzersplitterung bei der Entwicklung von Alternativen zum sogenannten SOFR-Referenzzinssatz.

Die G20-Staaten hatten 2013 beschlossen, Referenzzinssätze am Interbankenmarkt (IBOR) wie etwa LIBOR und EONIA grundlegend zu überarbeiten. Dabei werden bestehende Sätze entweder reformiert oder es rücken sogenannte risikofreie Zinssätze (RFR) oder alternative Zinssätze (ARR) an ihre Stelle. Viele neue Derivate-Kontrakte und Swap-Geschäfte verwenden bereits neue Referenzsätze, die von Zentralbanken wie der Bank von England, der Europäischen Zentralbank (EZB) und der US-Notenbank Federal Reserve bereitgestellt werden.


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