Creditreform

Zahlungsmoral der Unternehmen unbeeindruckt von Coronakrise

Frankfurt/Main | 29.11.2021 | Reuters

Die Zahlungsmoral der deutschen Unternehmen hat sich seit Jahresbeginn trotz der Coronakrise leicht verbessert. Im dritten Quartal zahlten Firmen ihre Rechnungen mit einem Verzug von durchschnittlich 9,4 Tagen, wie die Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Montag mitteilte. Das ist exakt so viel wie im dritten Quartal 2020 und einen halben Tag weniger als zu Beginn dieses Jahres. Von Dauer wird die Entwicklung nach Meinung von Creditreform allerdings nicht sein.

„Zur Stabilisierung haben vor allem die massiven staatlichen Hilfsmaßnahmen beigetragen, durch die große Mengen Liquidität an die Unternehmen ausgereicht wurden“, erklärte der Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform, Patrik-Ludwig Hantzsch. Zudem dürften sich die Unternehmen an die Krise gewöhnt und ihr Risiko- und Forderungsmanagement an die Ausnahmesituation angepasst haben. Im ersten Quartal 2020, als die Coronapandemie losging und noch für massive Unsicherheit gesorgt hatte, hatten Unternehmen mit elf Tagen Verzögerung Rechnungen bezahlt. Die jetzige Stabilisierung sei aber kein Zeichen der Gesundung, warnte Hantzsch. Mit dem Auslaufen der staatlichen Hilfen drohe eine Verschlechterung des Zahlungsverhaltens.

Die Betriebe in Baden-Württemberg (7,9 Tage), Bayern (8,1 Tage) und Bremen (8,4 Tage) zahlten im dritten Quartal 2021 am schnellsten. Am unteren Ende der Skala rangierten Hamburg (10,9 Tage) und Mecklenburg-Vorpommern mit 11,2 Tagen Verzug. Am schlechtesten ist die Zahlungsmoral nach wie vor im Baugewerbe, am besten in den Sektoren Chemie und Einzelhandel.


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