KfW-Studie

Mittelständler sorgen sich vor Lieferengpässen

Frankfurt am Main | 26.10.2021 | Reuters

Die Mittelständler blicken einer Umfrage der Förderbank KfW zufolge verhalten in die nähere Zukunft. Die Furcht vor Einbußen in Folge der Coronakrise sei zwar zurückgegangen, die kleinen und mittleren Unternehmen sorgten sich nun aber vor Lieferengpässen, sagte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Dienstag. Sie gingen etwa von einem höheren Beschaffungsaufwand und Beeinträchtigungen in der Produktion aus. 41 Prozent der befragten Firmen erwarteten in diesem Jahr Umsatzrückgänge, das ist mehr als doppelt so viel wie in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Mittelfristig pendelten sich die Umsatzerwartungen aber wieder auf das Vorkrisenniveau ein.

Wie die Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) allerdings auch zeigte, sind die Mittelständler bislang besser durch die Coronakrise gekommen als erwartet. „Weitsicht und Agilität und damit typische Unternehmereigenschaften haben den Mittelstand gerettet“, sagte Köhler-Geib. „Die Unternehmen haben sich gut an die Krise angepasst.“ 2020 hätten sie Umsatzverluste in Höhe von 277 Milliarden Euro hinnehmen müssen, ein Rückgang von sechs Prozent. Erwartet hatten die Mittelständler ursprünglich jedoch Einbußen von zwölf Prozent. Geholfen habe den Unternehmen ein rascher Ausbau von digitalen Vertriebswegen.

Die durchschnittliche Umsatzrendite sei nur leicht gesunken auf 7,3 Prozent von 7,5 Prozent, erläuterte die Ökonomin. Die stärksten Einbußen habe der Dienstleistungsbereich verzeichnet, im Handel sei die Umsatzrendite dagegen gestiegen. Nach wie vor herrsche im Mittelstand aber eine Investitions-Zurückhaltung. Dies müsse sich aber angesichts der anstehenden Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft dringend ändern. „Seitens der Politik brauchen sie verlässliche wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen und zielgerichtete Unterstützung bei der Umsetzung der 55 notwendigen Investitionen“, sagte Köhler-Geib.


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