Bundesbank

In Pandemie hochgeschnellte Sparquote 2022 wieder normal

Berlin | 21.06.2021 | Reuters

Die auf Rekordniveau gestiegene Sparquote der Bundesbürger wird sich laut Bundesbank nach der Pandemie wohl wieder auf Vorkrisenniveau einpendeln. Darauf lassen die Ergebnisse einer Online-Haushaltsbefragung vom März schließen, die die deutschen Zentralbank am Montag in ihrem Monatsbericht veröffentlichte. Die Hälfte der 2402 Teilnehmer gab an, in den vorangegangenen zwölf Monaten am Monatsende im Durchschnitt mehr Geld übriggehabt zu haben als vor der Pandemie. Hauptgrund waren eingeschränkte Konsummöglichkeiten – etwa wegen angeordneter Geschäftsschließungen oder Reisebeschränkungen. Die Erkenntnisse der Befragung legen demnach einen engen Zusammenhang zwischen dem Pandemiegeschehen und der Sparquote nahe.
Nahezu 70 Prozent aller Umfrage-Teilnehmer planen, nach der Pandemie langfristig einen ähnlichen Anteil ihres Einkommens für Konsumausgaben aufzuwenden wie vor der Pandemie: Die Sparquote – und damit auch der private Konsum – könnte sich aus Sicht der Bundesbank somit schnell normalisieren, sobald sich wegen der abebbenden Pandemie zuvor für die Bürger verschlossene Konsummöglichkeiten wieder eröffnen. In einer Projektion geht die Bundesbank davon aus, dass pandemiebedingte Einschränkungen in den ersten Monaten des Jahres 2022 auslaufen. Somit kehre die Sparquote dann zumindest wieder zu ihrem Vorkrisenniveau zurück.

Die Deutschen legen in der Pandemie so viel Geld beiseite wie noch nie. Die Sparquote schnellte im ersten Quartal 2021 auf den Rekordwert von 23,2 Prozent nach oben. Dem gewerkschaftsnahen Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) zufolge haben die deutschen Privathaushalte allein im vergangenen Jahr rund 100 Milliarden Euro mehr auf die hohe Kante gelegt, als das ohne Pandemie der Fall gewesen wäre.


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