Transformationsfinanzierung

Bundesbank-Vorstand fürchtet Mängel bei Finanzierung von moderner Wirtschaft

Frankfurt/Main | 23.09.2021 | Reuters

Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling sieht Deutschlands Geldhäuser nicht ausreichend gewappnet für anstehende Finanzierungsaufgaben. „Wir stehen im Grunde vor einem tiefgreifenden Umbau der gesamten Volkswirtschaft, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit“, sagte Wuermeling am Donnerstag bei einer Branchenveranstaltung in Frankfurt. Dabei biete die Finanzierung von Digitalisierung und Klimaschutz sowie des Strukturwandels nach der Corona-Pandemie große Chancen für den Sektor. „Allerdings habe ich die Sorge, dass das deutsche Bankensystem (…) und der Kapitalmarkt im Grunde auf eine klassische Transformationsfinanzierung im großen Stil noch nicht richtig vorbereitet sind.“
Genug Liquidität sei bei den deutschen Banken zwar vorhanden, erklärte der 61-Jährige, der im Bundesbankvorstand für die Bankenaufsicht zuständig ist. Es brauche aber nicht nur finanzielle Mittel, sondern auch ein leistungsfähiges Finanzsystem, um die Mittel dorthin zu leiten, wo sie benötigt würden. Die Finanzierung innovativer Projekte sei mitunter riskanter und erfordere mehr Kapital sowie einen größeren Zeitrahmen, als es die Institute aus dem klassischen Kreditgeschäft gewöhnt seien. Auch die Aufsicht sei gefragt zu prüfen, ob der Rahmen stimme. „Die Herausforderung der Finanzierung der Transformation werden gegenwärtig noch völlig unterschätzt, und die politische Debatte darüber wird sträflich vernachlässigt.“


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